Bereits im Alter von 5 Jahren habe ich die Frage „Und? Was willst du mal werden?“ mit „Ärztin“ beantwortet. Als Alternative gab ich „Putzfrau“ an. Was sich zunächst als kindliche, urkomische Naivität anhört, hat für mich durchaus einen tieferen Sinn bekommen. Ich verstehe mich mit meinem angesammelten Fachwissen und dem Bedürfnis, den Menschen bei der Aktivierung der selbstreinigenden Kräfte ihres Körpers, Geistes und somit auch ihrer Seele behilflich zu sein, als eine Art Hygiene-Medizinerin. Dabei gehört für mich sowohl die körperbezogene Pflege insbesondere im Innern als auch die geistig-seelische Hygiene untrennbar zusammen.
Nach 6jährigem Studium der Humanmedizin in Leipzig, einer anschließenden, 2jährigen Elternzeit und der nachfolgenden 6jährigen Weiterbildung in verschiedenen Fachbereichen konnte ich als Fachärztin für Allgemeinmedizin Einblick in die unterschiedlichsten Krankheitszustände von Patienten unterschiedlichen Alters gewinnen.
Als Mutter von 3 Kindern habe ich bereits während des Studiums auch persönliche Erfahrung in der Eltern-Kind-Beziehung sammeln und psychosomatisches Verständnis entwickeln können und dies in der Familientherapie mit einzubeziehen gelernt.
Dabei zeigte sich, dass sich nur in Betrachtung aller Teilsysteme des Ganzen ein Zusammenhang herstellen und mit individuellen Analyse- und Therapieansätzen eine Besserung bis zur Heilung erzielen lässt. Dazu ist neben einer körperlichen Untersuchung ein aufrichtiges Betrachten der persönlichen Entwicklung mit relevanten Ereignissen notwendig. Das benötigt Zeit und Aufmerksamkeit, die in unserem Gesundheitssystem mittlerweile leider oft fehlt. Schon lange ist es mir deshalb ein Bedürfnis, als Alternative ein „gesundes Umfeld“ für Arzt und Patient anzubieten.
„Hier bist du Mensch, hier hast du Zeit, hier gibt es Vertrauen.“